Für die Wassertiere ist es zwingend notwendig,
dass der Filter effektiv arbeitet und für eine kontinuierliche Wasserbewegung
sorgt. Nur so findet Nitrifikation statt, bleiben Wasser klar und Tiere gesund.
Wenn der Filter längere Zeit nicht mehr fördert, sterben die Filterbakterien
ab. Lässt der Filterstrom nach, ist Reinigung angesagt. Gut vorbereitet ist das
keine große Sache. Hat man einen Dennerle Eckfilter wie ich, braucht man dazu
eine wasserabweisende Arbeitsfläche, fließendes Wasser, Pinzette (für mich
optimal: Dennerle Aquascaping Set), Ohrenstäbchen, Filter-Beipack-Bürstchen, Eimer
mit handwarmem Wasser, Geduld, verständnisvolle Ehefrau.
Man kann den ausgesteckten
Filter ganz einfach nach vorne abziehen. Die hintere Hälfte des Filtergehäuses
bleibt in dem Fall im Aquarium zurück. Ich mache das
nicht so, ich fasse den Filter unten hinten und hole ihn komplett heraus, weil
ich das Glas hinter dem Filter bei der Gelegenheit gleich mitreinigen möchte. Außerdem
fällt sonst der ganze Dreck wieder ins Becken zurück. Deshalb sollte man den
Filter langsam herausnehmen und dabei möglichst sogar waagerecht halten. Damit
es keine Überschwemmung oder Beziehungsgespräche gibt, leg ich mir das
ausgesteckte Stromkabel um den Hals, halte den Deckel vom Eimer unter den
ausgebauten Filter und trage ihn ohne zu tropfen zum Spülbecken.
Das Filtergehäuse zerlege ich in
der umgekehrten Reihenfolge, wie ich ihn zusammen gebaut habe. Zuerst reinige
ich das Filter-Element unter handwarmem Wasser von grobem Belag. Wichtig! Nicht
reiben, höchstens leicht ausdrücken wie einen Schwamm, sonst kann das
Filterelement verfilzen. Unter dem Filter-Element sichert ein dreieckiger
Schaumstoff Fremdkörper am Eindringen. Diesen reinige ich gründlich mit heißem
Wasser. da sitzt der meiste Unrat drin, hier liegt bei meinem Becken die
häufigste Ursache für reduzierten Filterstrom. Der untere Teil ist danach
bereits fertig und kann zusammengesetzt werden.
Jetzt kommt das Filter-Motorgehäuse
dran. Schaut man von unten drauf, sieht man einen kleinen weißen Rotor unter
einem abnehmbaren Deckelchen. Dieser Rotor fördert das Wasser durch den Filter.
An der Aussparung rechts lässt sich das Deckelchen abheben.
In der Bildmitte sieht man den weißen Rotor rausblitzen. Hier ist das Deckelchen noch drauf. Rechts, bei 2 Uhr sieht man, wo man anfassen und das Deckelchen abheben kann. |
Darunter kommt der Rotor im
Rotorgehäuse zum Vorschein.
Deckel abgenommen sieht man den noch eingebauten Rotor. Das Wasser wird zu dem Gang links, bei 10 Uhr gefördert und fließt nach oben zu der Filterdüse. |
Mit der Pinzette lässt sich der
Rotor leicht fassen und herausziehen. Vorsicht, dass er nicht verloren geht,
nicht, dass sich Kleinteile durch den Ausguss verabschieden. Ich lasse immer
den Verschlussstopfen in der Spüle drin.
Jetzt sieht man den Rotor und das Lager, in der Kammer die Rotorachse |
Vorsichtig hantieren, auf keinen Fall die Rotorachse verbiegen! |
In der Mitte vom Rotorgehäuse
befindet sich die Rotorachse. Vorsichtig mit einem feuchten Wattestäbchen
kreisförmig unter fließendem Wasser um die Rotor-Achse herum reinigen. Achtung!
Auf keinen Fall Gewalt anwenden, die Rotorachse ist filigran und könnte
verbiegen. Wer ungeschickt ist, kann dazu auch das kleine Beipack-Bürstchen
verwenden. Ich lass das eh lieber meine Frau machen, mit meinen zittrigen Händen
verschlimmbessere ich solche Probleme nur.
Zuletzt Filterdüse abziehen und alle Teile unter
fließendem heißem Wasser reinigen und gut durchspülen. Alle offenen Gänge der
Filterpumpe durchspülen. Unglaublich, was da rauskommt! Den Filterdüsen-Deckel
kann man übrigens gut mit der langen Dennerle Pinzette rausstoßen. Die kleinen
Düsen lassen sich sehr gut mit dem Reinigungs-Zubehör pflegen, die beim Filter
dabei sind.
Das „Rädchen“ oben, mit dem man die
Durchfluss-Geschwindigkeit einstellen kann, könnte man auch noch nach oben
abziehen und reinigen, gelegentlich sammelt sich da auch was an. Die gewünschte
Durchfluss-Menge am Besten gleich einstellen erspart Gepfriemel danach. Das
Teil ist sehr widerspenstig, ein klein wenig Vaseline kann dem auf die Sprünge
helfen.
Zuletzt alles wieder zusammen bauen. Filter in einen
bereit stehenden Eimer mit warmem Wasser eintauchen, Strom einstecken und siehe
da, es passiert - nichts. Wenn das mal vorkommt, ist das kein Grund für eine
Reklamation. Dann befindet sich lediglich eine Luftblase im Rotorgehäuse.
Einfach den Filter mal ein bisschen bewegen, meist reicht es, ein paar Mal
leicht drauf zu klopfen und abzuwarten, ob man ihn rauschen hört. Wenn er
weiter zickt, mal kurz rauf und runter bewegen, dann ist die Luftblase
definitiv draußen. Danach kann der Filter wieder eingebaut werden. Die kleinen
Schaumstoffstopfen nicht vergessen, damit sich keine Tierchen hinter den Filter
verkrümeln.
Kling alles viel aufwändiger als es ist. Beim zweiten
Mal war ich fast doppelt so schnell wie beim ersten Mal. Mittlerweile ist das
eine 5 Minuten-Aktion. Meine Frau und ich sind ein eingespieltes Team.
Tipp von mir. Ich habe mir einen zweiten Filter
besorgt und ins Becken gebaut. Ich reinige die Beiden abwechselnd. So habe ich
nie Filterpause im Becken und wenn ein Filter mal schwächelt, komme ich nicht
gleich unter Zeitdruck.
Ach Ihr dachtet, ich habe übertrieben? So sieht ein Rotor aus einem 60 l Becken mit Mulm aus, der seit Wochen läuft. Jetzt seht Ihr selbst, wo es geklemmt hat. |
Zum Schutz des kleinen Garnelennachwuchses gibt
es von Dennerle den BabyProtect.
Der BabyProtect ist mit vier Stiften in den
Ansaugschlitzen bombenfest fixiert. Falls jemand dieses sinnvolle Teil erworben
hat und nicht weiß, wie er es zur Reinigung wieder abnehmen kann, keine Sorge,
das geht ganz einfach und ohne etwas zu beschädigen! Zum Lösen einfach von der
Filtergehäuse-Rückseite her mit der Spitze von einem Kaffeelöffel abwechselnd
reihum gegen die Stifte drücken.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht zum Thema: Säuberung des Dennerle Eckfilters!!!!
AntwortenLöschenIch bin ein totaler Neuling in der Aquaristik. Seit November habe ich mein 60 Liter Becken und seit Januar sind zu meine Posthornschnecken und Apfelschnecken endlich meine Sakuras eingezogen.
Wieder einmal lies der Durchzug des Filters nach. Gerade eben habe ich mit der Pinzent die Rotorenblätter herausgeholt und den Kopfteil mittels Wattestäbchen geputzt. Also mich wundert jetzt nicht mehr, dass da kein Wasser mehr durchkam. Da kam wirklich unglaublich viel Dreck heraus!
Vielen Dank nochmal!
Erstmal danke für diese ausführliche Anleitung! Aber nachdem ich den Filter gereinigt habe, macht er ziemlich laute Klappergeräusche. Ich habe schon versucht die restliche Luft durch drehen und wenden und durch an und aus machen raus zu bekommen. Es steigen auch Luftblässchen auf, jedoch bleibt das Geräusch was auch immer ich versuche. Hat jemand noch eine Idee was ich noch ausprobieren könnte? Das Aquarium steht nämlich in meinem Schlafzimmer und nachts stört mich dieses Geräusch wirklich sehr!
AntwortenLöschenDanke schonmal!
Meistens ist einfach eine Luftblase in der Rotorkammer. Kann auch hartnäckig sein. Mal gedreht bei laufendem Filter? Oder hat er Kontakt zum Deckel?
LöschenFragen gern auch hier: https://www.facebook.com/groups/215404631894455/
Super Roland... Vielen Dank... Ich wollte gerade mein Problem in der Gruppe schildern... Aber.. jetzt weiß ich, wie ich das mache und werde mir auch einen separaten Filter zulegen.
AntwortenLöschenMorgen ist er dran :-)
Liebe Grüße
Dagmar
Hallo Roland,
AntwortenLöscheneine tolle Beschreibung!
ich spüle meist noch den Strömungskanal von oben nach unten durch,
lasse den schwarzen Pumpenteil abtropfen und stoße ihn dann mehrfach ruckartig
auf ein gefaltetes Zewatuch auf der Spüle. Danach spüleich wieder mit warmenm Wasser durch
und wiederhole diesen Vorgang, bis beim "Stoßen aufs Zewatuch" nichts mehr rauskommt.
Das dauert schon bis zu 6 Durchgänge.
Kann man den Pumpenteil wohl zur Reinigung auch in ein Ultraschallbad geben,
oder wird da etwas von der Mechanik beschädigt?
Ich denke, eigentlich müsste das funktionieren, oder?
Liebe Grüße,
Frank
Hallo Frank, sehr schöne Ergänzung! Danke! Ultraschallbad kannst Du ruhig machen, das machen einige, um ihr Equipment zu reinigen.
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